Einträge über Flächenversiegelung

Frühzeitige Bürger:innenbeteiligung am Bebauungsplan in Groß Hehlen

Die Stadt Celle und die Allerland GmbH starten die erste öffentliche Beteiligung zum dritten großen Neubaugebiet in Groß Hehlen. Dort sollen auf rund 180.000 m² ehemals landwirtschaftlich genutztem Gebiet 125 weitere Grundstücke entstehen:

  • 92 Einfamilienhäuser

  • 18 Doppelhäuser (9 Gebäude)

  • 15 Reihenhäuser (3 Gebäude)

Wir weisen darauf hin, dass in Celle Bedarf an vielerlei Arten von Wohnraum besteht, aber definitiv nicht an Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern. 74% der Wohngebäude und fast die Hälfte der Celler Wohneinheiten sind bereits jetzt Einfamilienhäuser. In etwa 8000 davon leben keine Familien. Viele davon stehen bereits jetzt leer oder werden innerhalb der nächsten 5-10 Jahre leer stehen, da die Nachfrage der demographischen Entwicklung folgend in den nächsten Jahren deutlich nachlassen, das alterungsbedingte Angebot aber über die nächsten 30 Jahre weiterhin hoch bleiben und wahrscheinlich steigen wird.

Woran in der Stadt Celle stattdessen eklatanter Mangel besteht, sind Wohnangebote für Menschen zwischen 55 und 75 Jahren, die sich entsprechend ihrer Lebensphase (Kinder aus dem Haus, Reduzierung/Ende der Erwerbsarbeit) wohnlich verändern und verkleinern wollen. Ebenso fehlt Wohnraum für Menschen, die nicht allein zwischen Gartenzäunen sondern zusammen mit anderen Menschen leben wollen. Flexibler Wohnraum, der sich nicht nur für die ursprünglich vorgesehene Bestimmung nutzen sondern an sich ändernde Anforderungen anpassen lässt, existiert in Celle so gut wie gar nicht.

Wir fordern die Stadtentwickler:innen und die Politik der Stadt Celle auf, sich in ihrer Planung am bestehenden und zukünftigen Bedarf der Celler Bürgerinnen und Bürger zu orientieren, anstatt mit dem alleinigen Ziel des kurzfristigen Stopfens von Haushaltslöchern Lebensräume in Bauland umzuwandeln.

CZ: Celler Rat macht Weg frei für Baugebiet in Scheuen

Der Celler Stadtrat hat, wieder einmal im „beschleunigten Verfahren“, für mehr Flächenversiegelung in den äußeren Celler Stadtteilen gestimmt, diesmal in Scheuen. Dadurch entstehen an der Celler Peripherie neue Einfamilienhäuser, so dass in anderen Stadtteilen der Leerstand bestehender Einfamilienhäuser weiter zunehmen wird, ohne den Bedarf an anderen Arten von Wohnraum zu decken.

Diese Neubaugebiete bewirken vor allem eine Verlagerung der Bevölkerung und ihrer Altersverteilung, so dass andernorts bereits bestehende Infrastruktur ebenfalls mit verlagert oder neu geschaffen werden muss. Dadurch entstehen der Allgemeinheit auch langfristige direkte Kosten.

Da bei Einfamilienhäusern bereits ein Überangebot besteht, wäre statt dessen vor allem ein besseres Angebot für Menschen zwischen 55 und 75 wichtig, für die es im Celler Raum (Stadt und Landkreis) einen großen Bedarf aber nur ein sehr kleines Angebot gibt. So wird es den Menschen erschwert, sich entsprechend ihren Wünschen räumlich zu verkleinern, und dabei am besten sogar in ihrem angestammten Umfeld und Stadtteil zu bleiben.

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